Fes: Tradition in der Königsstadt
Fes ist die älteste der vier marokkanischen Königsstädte. Besondere Bedeutung erlangte sie, als 859 von der reichen Kaufmannstochter Fatima el-Fihrya die Universitätsmoschee „al-Qarawiyin“ gegründet und zu einem der bedeutendsten Zentren der Geistlichkeit und Kultur im Islam wird.
Rund um die verwinkelten Gassen der Altstadt ist eine moderne Metropole mit über 1 Million Einwohnern geworden. Bei jedem Besuch hat sie sich verändert, nur die Medina bleibt stoisch. Sobald man das Blaue Tor durchschritten hat, steht die Welt still. Esel sind, im Gegensatz zu Marrakech und anderen Orten, verboten. Die Gassen sind für Besucher so verwirrend, dass Touristenguides die Gruppen akribisch zusammen halten. Sobald man eingetaucht ist, verliert man zwangsläufig die Orientierung. Kaum freie Blicke zum Himmel und nur wenige Landmarken lassen den eigenen Standort erahnen. Handwerksbetriebe, Händler und religiöse Einrichtungen wechseln sich ab. Gerüche aus Gewürzständen und Küchen lassen das Wasser im Mund zusammen laufen.
Mittendrin befindet sich die uralte Gerberei in der Tierfelle verarbeitet werden. Ein wenig Minze unter der Nase überdeckt den Geruch nach Urin, der als Gerbstoff verwendet wird. In den Zugängen werden Lederprodukte aller Art angeboten. Ein wenig altbacken wirken die Designs und haben sich leider seit den 1970er Jahren wenig verändert. Die Färberei liegt gleich in der Nähe und die Wolle leuchtet in allen Farben wenn die Sonne scheint. Hier sollen nur Naturfarben verwendet werden. Drumherum haben sich viele Künstler angesiedelt, die Bilder und Skulpturen mit heimischen Motiven anbieten.
Das Eingangstor zum Königspalast „Dar El Makhzen“ mit seinen sieben Türen ist ein beliebter Selfiehintergund. Die Türen sind feinste Handwerkskunst aus Kupfer.
Fez is the oldest of the four Moroccan royal cities. It gained particular importance when the university mosque ‘al-Qarawiyin’ was founded in 859 by the rich merchant’s daughter Fatima el-Fihrya and became one of the most important centres of spirituality and culture in Islam.
A modern metropolis with over 1 million inhabitants has grown up around the winding alleyways of the old city centre. It has changed with every visit, only the medina remains stoic. As soon as you pass through the Blue Gate, the world stands still. In contrast to Marrakech and other places, donkeys are forbidden. The alleyways are so confusing for visitors that tourist guides meticulously keep the groups together. Once you are immersed, you inevitably lose your bearings. There are hardly any unobstructed views of the sky and only a few landmarks to give you an idea of where you are. Craft businesses, traders and religious institutions alternate with each other. Smells from spice stalls and kitchens make your mouth water.
Right in the centre is the ancient tannery where animal skins are processed. A little mint under the nose masks the smell of urine, which is used as a tanning agent. Leather products of all kinds are on sale in the entrances. The designs look a little old-fashioned and have unfortunately changed little since the 1970s. The dye works is close by and the wool glows in all colours when the sun shines. Only natural colours should be used here. Many artists have set up shop around it, offering paintings and sculptures with local motifs.
The entrance gate to the royal palace ‘Dar El Makhzen’ with its seven doors is a popular selfie spot. The doors are finely crafted from copper.