La Cavalerie: Templer und Legionäre

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Wer auf dem Weg durch das französische Zentralmassiv die neue Autobahnbrücke von Millau lieber von Weitem sehen möchte, schließlich ist das Bauwerk mit 375 m Pfeilerhöhe schon sehr beeindruckend von der Ferne aus zu betrachten, sollte einen kleinen Abstecher nach La Cavalerie machen. Im Hôtel Restaurant de la Poste lässt sich wunderbar Speisen, während sich das Hotel eher bescheiden zeigt.

Die kleine Stadt hat eine lange Militärgeschichte. Templer errichteten eine Festung, von der noch viele Bauwerke geblieben sind, später kam die Fremdenlegion, mit einem Lager in der Nähe. Hier wurden Flüchtlinge aus dem Spanischen Bürgerkrieg, dem Algerienkrieg und Gegner des VichyRegimes interniert. Das Camp du Larzac hatte dabei eine eher menschenunwürdige Rolle. Ohne Gerichtsverfahren wurden Menschen „auf das Wesentliche konzentriert“, was nichts anderes bedeutet, als Gewalt und Willkür gegen die Geflüchteten und politischen Gefangenen.

Heute wirkt der Ort eher ausgestorben, was sehr schade ist. Viele Gebäude stehen leer, andere sind Ferienwohnungen. Die Bäckerei Le Fournil des Cardabelles in der Ortsmitte ist hervorragend und sollte unbedingt zu einem Kaffee besucht werden.


If you prefer to see the new Millau motorway bridge from afar on your way through the French Massif Central, as the 375-metre-high structure is very impressive from a distance, you should make a short detour to La Cavalerie. The Hôtel Restaurant de la Poste is a wonderful place to dine, while the hotel is rather modest.

The small town has a long military history. The Crusaders built a fortress, of which many buildings remain, and later the Foreign Legion arrived with a camp nearby. Refugees from the Spanish Civil War, the Algerian War and opponents of the Vichy regime were interned here. The Camp du Larzac played a rather inhumane role. Without trial, people were „concentrated on the essentials“ here, which meant nothing other than violence and arbitrariness against the refugees and political prisoners.

Today, the village seems rather deserted, which is a great pity. Many buildings are empty, others are holiday flats. The bakery Le Fournil des Cardabelles in the centre of the village is excellent and should definitely be visited for a coffee.